Michael Schulte
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: 2,0, Technische Universität Dortmund (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar Vereinigung von BRD/DDR und gesamtdeutsche Außenpolitik., Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Text hebt rechtliche, funktionale und kulturelle Unterschiede des Journalismus in BRD und ehemaliger DDR hervor. „DDR und Medien - ein schwieriges Kapitel deutsch-deutscher Beziehungen.'1 Knapp fünf Monate vor dem Fall der Berliner Mauer diskutierten Wissenschaftler, Politiker und Journalisten in Westdeutschland während eines Podiumsgesprächs anlässlich der Verleihung der Theodor-Wolff-Preise über die medienpolitischen Zustände in der Deutschen Demokratischen Republik. Brandaktuelles Thema zu diesem Zeitpunkt: Das Massaker auf dem Tiananmenplatz am 4. Juni 1989 in China, geschehen zwei Tage vor Beginn der Diskussionsrunde. Aus Angst vor Unruhen im eigenen Land schwiegen sich die DDR-Medien über die Hintergründe des Aufstands in Peking nahezu aus und stellten dessen militärische Niederschlagung in einem zwielichtigen Zusammenhang dar. Die DDR steckte in einem Dilemma, „denn die unter Staatsaufsicht stehenden Medien des deutschen Teilstaates bewegen sich in einer anderen Wirklichkeit - oder eher Unwirklichkeit', so Claus Detjen, damals Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, „als sie verkündeten, die Bevölkerung der DDR habe Verständnis für die Abrechnung des Pekinger Regimes mit den ´Konterrevolutionären`, dann fragte man sich einmal mehr, von wem eigentlich die Rede war.'2[...] Freie Meinungsäußerung und Medienfreiheit sind abhängig vom Spielraum, den ihr Verfassung und Politik zubilligen. Welchen politischen Rahmenbedingungen war das Mediensystem beider Staaten ausgesetzt? Wo lagen die strukturellen Differenzen der Massenmedien? Was kennzeichnete journalistisches Arbeiten in West und Ost? Das sind die zentralen Fragen, die in dieser